Wir prüfen Werkstoffe, Strukturdetails und Bauteile unter schlagartigen extremen einachsigen und mehrachsigen Belastungen wie Zug, Druck, Torsion, Biegung oder Scherung. Wir sind Spezialisten für die zerstörende, hochdynamische Werkstoffprüfung hinsichtlich Dehnrate, Temperatur und Spannungszustand.
Wenn Sie auf der Suche nach einem bestimmten Verfahren der Werkstoffprüfung sind, finden Sie in der folgenden Tabelle detaillierte Informationen über unsere Prüfverfahren, die wir in unserem Prüflabor durchführen können. Weiterhin finden Sie auf dieser Seite Informationen über:
Werkstoffprüfung vs. Materialprüfung – wo ist der Unterschied?
Material ist der allgemeinere Begriff für alles Materielle. Materialprüfung ist damit der allgemeinere Begriff für das, was wir tun.
Ein Werkstoff ist der Stoff, aus dem jemand ein Produkt herstellt. So wie Handwerker aus einem Baustoff ein Bauwerk errichten. Wir bevorzugen die Begriffe Werkstoff und Werkstoffprüfung für unser Spezialgebiet.
Von Materialprüfung sprechen wir genau genommen nur bei Untersuchungen von bodenphysikalischen Eigenschaften. Eine Untersuchung von Beton nennen wir Baustoffprüfung.
Trotz dieser theoretischen Abgrenzung benutzen wir auf unserer Website beide Begriffe, weil es sich einfach besser liest.
Hochdynamische Werkstoffprüfung vs. Prüfung auf Ermüdung
Wir unterscheiden ganz klar zwischen der hochdynamischen Werkstoffprüfung mit ihrer schlagartigen, zerstörenden Belastung und der Prüfung von Werkstoffen auf Ermüdung. Letztere wird zwar manchmal auch dynamische Prüfung genannt, inhaltlich haben sie jedoch keine Gemeinsamkeiten. Bei der Prüfung auf Ermüdung wird das Material in vielen Zyklen mit geringen Lasten unterhalb der Streckgrenze beansprucht. Beispielsweise wird eine Schublade so oft geöffnet und geschlossen, bis das Material ermüdet. Die hochdynamische Werkstoffprüfung ist im Gegensatz dazu eher ein Crashtest für eine Werkstoffprobe oder ein Bauteil.
Was untersucht die hochdynamische Werkstoffprüfung?
Bei zunehmenden Belastungsgeschwindigkeiten verändern sich die mechanischen Eigenschaften vieler Materialien: die Fließspannungen steigen und die Bruchdehnung nimmt je nach Werkstoff zu oder ab. Davon hängt ab, wie viel Energie ein Bauteil aus einem bestimmten Werkstoff bei einer stoßartigen Belastung aufnehmen kann, bevor es versagt. Wir prüfen die Dehnratenabhängigkeit, d.h. messen die Veränderung der Materialeigenschaften in verschiedenen Prüfverfahren und Prüfeinrichtungen. Nach der Erhebung der Werkstoffkenndaten im Experiment erstellen wir Materialmodelle für Ihre Simulationen.
Was sind die besonderen Herausforderungen der hochdynamischen Werkstoffprüfung / Materialprüfung?
Die Versuche dauern oft nur wenige Milli- oder Mikrosekunden. Das stellt besonders hohe Anforderungen an die Prüftechnik. Die Messtechnik von Nordmetall verfügt über eine hohe Grenzfrequenz und eine hohe Messrate. Für optische Messungen setzen wir Hochgeschwindigkeitskameras ein. Der kurze Kraftimpuls bei der hochdynamischen Werkstoffprüfung versetzt den Werkstoff in Schwingung. Deshalb sind unsere Prüfeinrichtungen so beschaffen, dass eine schwingungsarme Messung durchgeführt werden kann. Gerade diese schwingungsarme Messung stellt eine weitere besondere Herausforderung in der Werkstoffprüfung dar.
Entwicklung von Materialmodellen und Materialkarten
Aus den Ergebnissen der Werkstoffprüfungen unter verschiedenen Belastungen, Orientierungen, Dehnraten und Temperaturen leiten wir Materialkarten für die numerische Simulation ab und validieren diese anschließend durch Bauteilprüfungen. Die Materialkarten beschreiben das Festigkeitsverhalten und das Versagensverhalten Ihres Materials, entweder als mathematische Formeln oder als numerische Fließkurven.
Benötigen Sie ein Materialmodell, dann definieren wir in enger Abstimmung gemeinsam mit Ihnen die Anforderungen. Der gewünschte Temperaturbereich und Dehnratenbereich sowie die Simulationsgüte bestimmen entscheidend die Aufwände der Materialprüfung.
Für Vergleichsversuche im langsamen, quasistatischen Bereich arbeiten wir mit Universalprüfmaschinen. Für höhere Dehnraten setzen wir schwingungsarm messende Spezialprüfmaschinen und hochdynamische Messeinrichtungen für gute Messergebnisse ein. Unsere Prüfmaschinen verfügen über spezielle Vorrichtungen und Formen der Werkstoffproben, um eine Prüfung der jeweiligen Belastungsart (Zugprüfung, Druckprüfung, Schubprüfung oder Biegeprüfung) mit der besten Datenqualität durchzuführen.
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